Bike-Park-Wunsch liegt auf der langen Bank

Ferienspiele

Langenberg (gl). Mit ordentlich Schwung geht es über die Hügel und durch die Kurven. Auf dem Areal des Bike-Parks Diestedde haben Pauline, Luis und Ben richtig Spaß und trauen sich nach ein paar Proberunden bereits einiges zu.

Im Rahmen der Ferienspiele hatte die Langenberger CDU gemeinsam mit dem Sportverein Grün-Weiß Langenberg-Benteler zu einem Ausflug in den Bike-Park eingeladen. Nicht ganz ohne Hintergedanken: In Langenberg schwelt schon lange der Wunsch nach eben einem solchen Bikeoder Dirt-Park. Kinder und Jugendliche würden gerne auch in ihrem Wohnort mit ihrem Rad über ein Gelände mit steilen Kurven, Hügeln und Sprungschanzen brettern – doch bislang hat sich in dieser Sache nicht wirklich was getan. „Nichts, das stimmt so nicht“, stellt Monika Düsing, CDU-Fraktionsvorsitzende in Langenberg, richtig.

Dem aus Richtung einiger Langenberger Jugendlichen vorgetragenen Vorwurf, die Politik würde das Thema hinauszögern und eine Hinhaltetaktik fahren, widerspricht die Ratsfrau. Lange schon sei die Politik auf der Suche nach einem geeigneten Areal, doch bislang habe man eben ein solches nicht finden können. In der Theorie habe es die eine oder andere geeignete Fläche für einen BikePark gegeben. „Doch entweder handelte es sich dabei bereits um Ausgleichsflächen, die man dann ebenfalls wieder andernorts ersetzen müsste, oder aber die Grundstücke lagen geografisch ungünstig“, erklärt Michael Praest, stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzender. Denn wünschenswert wäre ein Grundstück zwischen Langenberg und Benteler, damit Kinder und Jugendliche aus beiden Orten den Bike-Park nutzen können, ohne erst lange Strecken fahren zu müssen. Dieser Wunsch und die Anforderung, dass ein geeignetes Areal etwa 2000 bis 3000 Quadratmeter groß sein müsste, machen die Suche nach einem Grundstück nicht leichter.

„Denkbar wäre, einen Bike-Park mit in das Gesamtpaket bei der Überplanung des Sportgeländes einzubeziehen“, sagt Monika Düsing. Regelmäßig tagt der runde Tisch für die Entwicklung des Vereinssports in Langenberg. Da stehe der Bike-Park auf der Agenda, sagt Düsing. Leider sei nicht absehbar, wann das Vorhaben konkret und beschlussfähig wird. Es sei nun Aufgabe der Verwaltung, sich um ein geeignetes Areal für einen Bike-Park zu kümmern. In diesem Prozess befinde man sich derzeit.

Zumindest eines möchte Monika Düsing festhalten: „Es wird hier nichts bewusst verschleppt oder verzögert. Wir haben das Thema im Auge und wollen es auch umsetzen“, verspricht sie. Blickt man in die Gesichter der Kinder, kann man nur hoffen, dass dieses Versprechen auch bald realisiert wird.

 Hintergrund

Der Bike-Park in Diestedde lässt die Herzen von Mountainund BMX-Fans höherschlagen. Das bestimmt 40 mal 80 Meter große Areal ist abwechslungsreich gestaltet: Von einem großen Starthügel aus geht es über zwei große Wälle mit jeweils drei Fahrspuren – unterteilt in verschiedene Schwierigkeitsgrade – weiter in Richtung einer scharfen Steilkurve. Danach folgen in unterschiedlicher Anordnung kleine Buckelpisten mit Kurven, die variable Fahrwege ermöglichen. Die Hügel auf dem gesamten Areal sind bewachsen mit wilden Blumen, die nicht nur den Augen der Betrachter eine Freude machen, sondern auch der heimischen Insektenwelt. Allein vor diesem Hintergrund ist ein naturnah gestalteter Bike-Park eine echte Bereicherung. Und wenn er Kindern und Jugendlichen als Treffpunkt und Sportanlage dient, umso mehr.

Selbstverständlich gelten auf der Piste bestimmte Regeln: Die Benutzung erfolgt auf eigene Gefahr, auf entsprechende Schutzausrüstung muss jeder selber achten. Ein Helm ist ein Muss. Ansonsten gilt das Prinzip der Rücksichtnahme auf jüngere und unerfahrene Fahrer. Geeignete Fahrräder für solche Geländerunden sind BMX-Räder, Mountain- und Dirtbikes.

 Begeisterung groß – Resonanz dagegen klein

Langenberg (mad). Von der Bike-Park-Anlage waren nicht nur die drei Kinder begeistert. Auch die mitgereisten Erwachsenen von CDU-Fraktion und Sportverein staunten nicht schlecht. Nicht nur das Areal mit den Buckelpisten und Sprungschanzen ist durchdacht gestaltet, auch das ganze Drumherum wirkt einladend und ist attraktiv für Familien. So kann das ältere Kind über das Gelände sausen, während nebenan die kleineren Steppkes auf dem Klettergerüst auf dem Spielplatz ihren Spaß haben können. Eltern können sich auf sauberen Bänken hinsetzen, unter freiem Himmel oder unter einem Dach geschützt. Es gibt einen Trinkwasserbrunnen sowie eine Fahrradreparaturstation. „Das alles ist wirklich toll gemacht“, lobt Monika Düsing.

Doch angemeldet hatten sich für das Ausflugsangebot ihrer Fraktion nur insgesamt sechs Kinder. Ob es an der angegebenen Altersbegrenzung lag, an der Ferienzeit oder an Sicherheitsaspekten – die Gründe für die schwache Resonanz sind spekulativ. „Das ist schade, aber es ist nun einmal so“, sagt Düsing, wissend, dass viele Langenberger Jungen und Mädchen so einen Bike-Park gerne bei sich in der Nähe hätten. Von den Anmeldungen auf mangelndes Interesse zu schließen, sei verkehrt, sagt sie.

 „Die Politik ist zu langsam“

Langenberg (mad). Zu den ambitionierteren Gelände-Radfahrern gehört Elias Roggenland aus Langenberg. Der 20-Jährige kommt gern nach Diestedde, um seine Geschicklichkeit zu trainieren. Allerdings fragt er sich, warum die Politik in seiner Gemeinde so verhalten ist, den Wunsch der Langenberger Jugendlichen nach einem Bike-Park zu erfüllen.

„Ich glaube, viele können sich einfach nicht vorstellen, wie so etwas in der Realität aussieht“, sagt Roggenland. „So ein Areal ist doch keine zugeteerte Betonwüste. Ganz im Gegenteil: Wenn man den Bike-Park in Diestedde sieht, erkennt man doch, dass das sogar richtig schön aussieht mit der Bepflanzung“, sagt der 20-Jährige und weist auf die Hügel, an denen viele wilde Blumen gewachsen sind und blühen. Er kann es kaum erwarten, dass es so eine Anlage auch endlich in Langenberg gibt. Aber Roggenland findet, dass die Politik einfach zu langsam agiert.

 

Herr Frau
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